Der alpine Urlaubsort Sölden in Tirol war einer der Drehorte für den 24. James Bond Film Spectre, in dem das ice-Q Restaurant als Hoffler Klinik diente. Die gestapelten Blöcke des ice-Qs waren für Sem Mendes und die EON Produzenten die perfekte Kulisse für das erste Zusammentreffen von Daniel Craig mit Bond Girl Lea Seydoux. Mit Zustimmung von EON Productions und Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), die gemeinsam die James Bond Filmrechte besitzen, beauftragte Jack Falkner (Bergbahnen Sölden) den Innsbrucker Architekt Johann Obermoser (Designer des ice-Q Restaurants und der neuen Gaislachkogl Seilbahnstationen), ein Gebäude für eine James Bond Installation zu entwerfen: das Elements.
Für Johann Obermoser war es von Anfang an wichtig, Blickbeziehungen zu den Drehorten auf die Gletscherstraße, dem ice-Q und der Gaislachkogl-Seilbahn zu generieren. Entscheidende Entwurfsgedanken waren das räumliche Konzept und die Materialisierung. Beide wurden bewusst in enger Affinität zu dem Bonddesign entwickelt. Das in dieser Höhe vorherrschende extreme Klima sollte auch im Inneren spürbar werden, daher der Verzicht auf technische Einrichtungen wie Heizungen oder Klimaanlagen.
Der architektonische Charakter wird von der reduzierten Wahl an Materialien geprägt: Beton und Stahl. Ausstellungsräume und Einrichtungsgegenstände (Bänke, Wegbegleitungen usw.) bestehen aus schalreinem Beton. Große Stahltüren aus Black Inox betonen die Übergänge zwischen den Raumkuben, während perforierte, schwarze Stahlpaneele für abgehängte Decken und schalltechnische Verkleidungen gewählt wurden.
Architekt Obermoser: „Die reduzierte Wahl der Materialität – Beton, Stahl und Glas – war ein wesentlicher Bestandteil des Designkonzeptes. Wir wollten Materialien, die die archaische Kraft der Umgebung verkörpern und die moderne Ästhetik der Marke Bond repräsentieren. Wir haben uns für ein raues, minimalistisches Szenario entschieden, als kahlen, neutralen Hintergrund zu Hochtechnologie, die mit zeitlosen und innovativen Elementen, den extremen Temperaturunterschieden standhalten soll.“
Der Weg durch die Ausstellung entfaltet sich durch leicht geneigte, fast unmerklich abwärtsführende Ebenen. Die Besucher werden in das Berginnere geleitet und durch sich ständig ändernden Raumdimensionen und Konfigurationen – schmal, hoch, gedrungen, polygonal, zylindrisch, introvertiert, hell, dunkel – geführt. Schmale Sehschlitze und zwei große Öffnungen mit faszinierenden Ausblicken, wurden eingeführt um den Bezug nach außen wiederherzustellen.
Auf 3.040 m Höhe herrscht Permafrost: dieses gefrorene Felskonglomerat – in ewiger Bewegung, von Temperaturschwankungen abhängig – ist ein anspruchsvolles Fundament um darauf zu bauen. Daher wurden hinterlüftete Streifen-Fundamente eingesetzt, um auf natürliche Art den gefrorenen Boden zu schützen und eventuelle Temperaturübertragungen vermeiden zu können; kalte Luft wird an der Nordseite angesaugt und an den West- und Ostseiten wieder ausgeblasen. Das heißt, keine Wärme wird an den Boden weitergeleitet. Dynamische Manschetten verbinden flexibel die Betonwürfel und ermöglichen eine kontinuierliche Anpassung an den sich ständig ändernden Untergrund des Gesteinskonglomerats.
Geologische Verwerfungslinien, die exponierte Lage am Gipfel, die extremen Wetterbedingungen und daher die verkürzte Bauzeit stellten die Bauarbeiten vor große Herausforderungen. Die Bauarbeiter konnte in der Höhe ohne Unterbrechung nicht länger als ein paar Wochen am Stück arbeiten, was bedeutete, dass die Mannschaften ständig abgewechselt werden mussten. Es war der schlimmsten Winter der letzten 15 Jahre. Der Schnee begann im Juli zu fallen, im Winter verhinderten Stürme und massive Schneefälle die Zufahrt der Fahrzeuge zur Baustelle, sodass der Beton in der Endphase mit dem Hubschrauber getragen werden musste.
Das Bauwerk erreicht eine Kubatur von ca. 8.500 m3 und eine Ausstellungsfläche von ca. 1.200 m2.