Um den Streckhof der Familie im Dorf Weingraben/Burgenland zu erhalten, beauftragte die dreiköpfige Familie das Architekturbüro juri troy mit dem Entwurf eines neuen Wohnhauses. Der Altbestand wurde dabei belassen und die alte Scheune wiederhergestellt und als Brennerei genutzt.
Das neue Wohngebäude setzt sich behutsam zwischen die noch intakte Struktur der benachbarten Scheunen sowie des alten Wohnhauses und verwendet dieselben Materialien: Holz und Ziegel. Die beiden Giebelwände sind aus 50 cm gebrannten Hochlochziegeln mit ungefärbtem Kalkzementputz außen und Lehmkalkputz innen verputzt.
Das gesamte Obergeschoss und Dachgeschoss, sowie die Faltläden sind aus heimischer Weißtanne (Vorarlberg) gefertigt, die auch im Innenraum sichtbar ist. Eine Besonderheit ist die Raumhöhe, die im Giebel 7m beträgt.
Den Bauherren lag auch eine möglichst ökologische Bauweise am Herzen, weshalb der Fußboden im Erdgeschoß mit der alten Technik der Lehm-Kaseinbeschichtung hergestellt wurde. Handgefertigte Fliesen und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen runden das auf natürliche Baustoffe ausgelegte Materialkonzept ab.
Durch die großzügig öffenbaren, zurückversetzten Faltschiebeverglasungen zu beiden Seiten kann der gesamte Wohnbereich zum Garten geöffnet werden. Dies vermittelt nicht nur das angenehme Gefühl beinahe im Freien zu sitzen, sondern sorgt auch hervorragend für natürliche Ventilation in den warmen Sommermonaten. Der Anspruch der Bauherren lag nämlich auch darin, ohne Klimaanlage (und das im Burgenland!) auskommen zu müssen.
Im bestehenden Stadel daneben wurde die Schnapsbrennerei des Bauherrn als zurückhaltende, dunkel gefärbte Fichtenbox eingebaut. Hier wird der eigene Obstertrag zu erlesenen Kostbarkeiten destilliert. Am über 7 m langen Holztisch kann zudem ausgiebig verkostet und gefeiert werden.
Ein würdiger Preisträger des „Bauherrenpreis 2019“!
juri troy architects
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